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author: nathanael <nathanael@dalliard.ch>
date:   Mon,  6 Oct 2025 09:04:24 +0000

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4 files changed, 93 insertions(+), 0 deletions(-)

diff --git a/assets/die-wahl.mp3 b/assets/die-wahl.mp3 Binary files differ. diff --git a/content/musik.md b/content/musik.md @@ -13,3 +13,14 @@ ich tanz’ allein zu meinem gesang.» &mdash; [oliver heuler](https://oliver.heuler.de) <small>*([songtext](/der-einzige.txt))*</small> {{< audio src=der-einzige.mp3 >}} + +## du has(s)t die wahl + +«demokratie, hat man dir erklärt, +alles and’re wär’ verkehrt. +aber frag dich doch einmal: +warum ist dein kreuz egal?» + +&mdash; [oliver heuler](https://oliver.heuler.de) <small>*([songtext](/die-wahl.txt))*</small> + +{{< audio src=die-wahl.mp3 >}} diff --git a/static/die-wahl.txt b/static/die-wahl.txt @@ -0,0 +1,81 @@ +Der Politiker ist kreativ: +täglich dutzende Ideen. +Er nutzt so gern den Konjunktiv, +Nach der Wahl soll es gescheh’n. + +Gesundheit, Bildung gratis — klar. +Wachstum nächsten Monat schon. +Kultur gefördert — wunderbar, +und alles ohne Inflation. + +Steuern runter, Mieten auch. +Gürtel enger schnall’n — wozu? +Haben ja ’nen dicken Bauch, +spiel’n weiter blinde Kuh. + +Demokratie, hat man dir erklärt, +Alles and’re wär’ verkehrt. +Aber frag dich doch einmal: +Warum ist dein Kreuz egal? + +Zugegeben bei der letzten Wahl, +die Wähler waren wohl naiv. +Knapp drei Jahre eine Qual, +aber nun geht nichts mehr schief. + +Künftig wähl'n wir alle blau: +Ein selbstloses Genie genügt. +’Ne Führerin, so stark und schlau, +die keinen Wähler je betrügt. + +Du hoffst, wenn sie gewönne, +Milch und Honig flössen, +weil der Wohlstand gleich begönne, +sobald die Grenzen schlössen. + +Kaum im Amt, welch‘ Tauschgeschäft, +die Versprechungen vergessen. +And’re Namen auf’m Etikett. +Regiert wird weiter wie besessen. + +Demokratie, hat man dir erklärt, +die habe sich doch so bewährt. +Alternativlos ist sie totalitär. +Das zu erkennen, ist nicht schwer. + +Der Wähler kann’s kaum fassen: +Die Führer spielen jetzt Versteck. +Neue Gesetze gleich erlassen, +alte bleiben, neuer Dreck. + +Schulden steigen, Steuern auch, +wie seit Jahrzehnten schon. +Kein Gesetz, aber Brauch: +Staat bleibt mobil wie Beton. + +Die Führer wechseln, du bleibst still, +erwartest Rettung, stark und groß. +Doch Freiheit kommt erst dann ins Spiel, +wenn du erkennst: Du bist dein Los. + +Demokratie, hat man dir erklärt. +Keiner hat sich je beschwert. +Anarchie sei ja so naiv. +Das Wahre wär’ das Kollektiv. + +Kletter von der Rückbank mal nach vorn. +Nimm das Lenkrad in die Hand. +Sublimiere deinen Zorn, +und entdecke den Verstand. + +Vergiss doch mal den Konjunktiv, +präg dir eines ein: +Politik ist destruktiv +und wird es immer sein. + +So wird es ewig weitergeh’n. +Kein Wähler wird sich’s eingesteh’n. +Lange hast du zugeseh’n. +Jetzt könntest du mal aufersteh’n. + +Jetzt könntest du mal aufersteh’n. diff --git a/static/style.css b/static/style.css @@ -25,6 +25,7 @@ a { text-underline-offset: 5px; } p { line-height: 1.8rem; } +audio:not(:last-of-type) { margin-bottom: 2.17rem; } footer, footer a { font-size: 0.8rem;